City-Trip
Toronto Calling. Die besten Sehenswürdigkeiten und Insta-Spots
Am Anfang stand die Frage: Toronto oder New York? Drei Freunde haben uns unabhängig voneinander Toronto empfohlen. Warum? Das haben wir herausgefunden und verraten es Dir in diesem Artikel: 10 Top-Sehenswürdigkeiten und Tipps für einen gelungenen Städtetrip in der kanadischen Metropole. Inklusive Insta-Hotspots und Hidden Gems!
Von Judith Beck & Jesús Tena
Toronto Top-Sights auf einen Blick
Unsere Reise nach Kanada zielte eigentlich vor allem auf eines ab: getting lost in the wilderness! Die Idee, auf dem Weg dorthin die eine oder andere ganz hübsche Stadt zu besuchen, kam arg spät ins Spiel und musste daher recht naheliegend sein. Ein Blick auf die Karte von Nordamerika verriet: Auch New York war nicht aus der Welt. Wohin also?
Wir fragten ein paar Freunde und erhielten die doch ziemlich erstaunliche Antwort: Fahrt nach Toronto! Okay. Gefahren sind wir dann nicht, aber geflogen. Mit 20 Kilo Outdoor-Equipment fürs Radeln, Wandern, Kajaken und Campen. Und mit zweimal „Sonntags-Gwand“ für den Citytrip in Downtown Toronto.
Mit ein paar Last-Minute-Tipps und einer ausführlichen Recherche im Zug, am Flughafen und nach dem Besonders-Früh-Aufstehen (danke für nichts Zeitverschiebung), waren wir zuversichtlich, dass unser Domizil für die nächsten vier Tage ganz schön was hergibt. Was Du so alles erleben kannst, findest Du unten ausführlich und als Kurzversion im Insta-Video.
Harbourfront: Torontos beliebtes Viertel am Ontariosee
Sonntags ist gefühlt ganz Toronto im Viertel Harbourfront unterwegs. Hier unten direkt am Ontario-See wird flaniert, gebräunt, gegessen, gesportelt oder eine Runde über den See gepaddelt. Zahlreiche Geschäfte, Restaurants und Cafés laden zum Verweilen ein. Viele Parks und Grünflächen bieten Erholung.
Entlang der gesamten Waterfront führt ein Geh- und Radweg. Meist weht ein leichter Wind. Im Sommer ist es super angenehm, hier gemütlich entlang zu radeln. An mehreren Stellen gibt es Abschnitte mit Sandstrand. Beispielsweise Sugar Beach oder HTO Park. Öffentliche Liegestühle stehen zum Ausruhen bereit. Übrigens: Entlang der Waterfront findest Du auch Sonnencreme-Spender mit Lichtschutzfaktor 30.
Im Music Garden von Toronto – ebenfalls direkt am Ufer – finden im Sommer eine Reihe kostenloser Konzerte statt. Spenden willkommen. Superschöne Open-Air-Stimmung um 16 Uhr am Nachmittag. Mit den Island Ferries gelangst Du auf die Inseln vor der Stadt. Von hier gibt es einen perfekten Blick auf die Skyline. Besonders schön bei Sonnenuntergang.
Toronto Sign: Der Toronto-Schriftzug am Nathan Phillips Square
Der Toronto-Schriftzug ist eines der wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Er befindet sich am Nathan Phillips Square in der Queen Street West. Das imposante Gebäude hinter dem Schriftzug ist das neue Rathaus. Die „Toronto City Halll“ besteht aus zwei halbkugelförmigen Türmen, die sich über einem flachen, ovalen Sockel erheben. Der begrünte Dachbereich der Toronto City Hall ist eine öffentliche Dachterrasse mit einem Garten und bietet einen malerischen Blick auf die Stadt.
Das Toronto Sign wurde übrigens 1965 für die Pan American Games erschaffen und symbolisiert die Dynamik der Stadt. Die Buchstaben sind jeweils drei Meter hoch und zwei Meter breit. Während des Tages ist der Platz einen Besuch wert. Vor allem aber auch nachts, wenn der Schriftzug bunt leuchtet.
Tipp: Am Schild selbst sind immer ziemlich viele Leute beim Fotografieren. Wenn ihr jedoch den Brunnen auch noch mit ins Bild nehmt, sind die Leute im Hintergrund recht klein und unauffällig. Und vor allem seid ihr beim Fotografieren allein!
Distillery District: Industrial Design & Lifestyle pur
Eine positive Überraschung war für uns der Distillery District. Hört sich nach Spirituosen an, kann aber viel mehr. Das Viertel ist ein ehemaliges Industriegebiet, das sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Treffpunkt mit Geschäften, Restaurants, Galerien und Kultur-Einrichtungen entwickelt hat. Der Distillery District wurde im Jahr 1832 von William Gooderham und James Worts gegründet, die hier eine Whiskey-Destillerie errichteten. Die Destillerie war bald eine der größten und erfolgreichsten in Kanada und produzierte bis zu zwei Millionen Gallonen Whiskey pro Jahr.
1990 wurde die Destillerie geschlossen und verfiel, bis die Stadt Toronto und private Investoren mit der Revitalisierung des Areals begannen. Wenn Du dort bist, kannst Du eine der Veranstaltungen besuchen, oder einfach durch die Gassen flanieren. Nicht vergessen: Mach ein Erinnerungs-Foto vor der Backstein-Wand mit den Liebes-Schlössern, die ein Herz und die Lettern „LOVE“ bilden.
Nochmal Gooderham: Ganz in der Nähe des Distillery District, in der Wellington Street am Ende des Finanzviertels, steht das Gooderham Building aus roten Backsteinen. Hier sind nach 1793 die ersten Häuser im damals neu gegründeten York entstanden. Das Gooderham Gebäude ist ein mega beliebter Insta-Spot. Lohnt sich? Ja, absolut! Vor allem, wenn die Sonne schon etwas tiefer steht.
Die besten Rooftop Bars von Toronto: Kost & Co.
Was gibt es Schöneres, als in einer Rooftop Bar zu sitzen, mit Weitblick über die Stadt, einer frischen Brise um die Nase und lässiger Lounge-Musik in den Ohren? Für mich im Moment, wo ich darüber nachdenke, nix! Ewig habe ich es ausgehalten, im doch ziemlich deutsch klingenden Kost in Downtown Toronto. Das Restaurant befindet sich im 44. Stockwerk des Baja Hotels. Und so saßen wir nach dem notwendigen Druckausgleich vergnügt zwischen Business-Leuten, Insta-Girls und Luxus-Pärchen an unserem Tisch direkt am Pool. Wir kamen uns überhaupt nicht fehl am Platz vor, selbst dann nicht, als ich vermutlich 30 Mal vor dem Pool auf und ab lief für dieses hach wie schöne Foto. Dann genossen wir Avocado-Schickimicki-Sandwich und Burger de luxe. Preis inklusive Getränke 60 Dollar, also ungefähr 40 Euro. Geht, oder? In den Pool wäre ich auch noch gern gehüpft, habe ich mich dann aber doch nicht getraut. Zu viel der Aufmerksamkeit.
Außer dem Kost gibt es weitere ziemlich attraktive Rooftop Bars in Toronto. Klar, bei dieser geradezu inflationären Anzahl an Wolkenkratzern (und es wird auch im Moment weiter in die Höhe gebaut). Bekannt und beliebt ist auch die Rooftop-Bar im Broadview Hotel. Auch das Drake Sky Yard im obersten Stockwerk des Drake Hotels in West-Queen West ist das ganze Jahr über eine coole Adresse. Besonders schön sicherlich im Sommer, wenn man draußen sitzen kann. Übrigens: Die Terrasse im Freien wird immer Patio genannt, obwohl damit nicht der typische spanische Innenhof gemeint ist, sondern vielmehr der Platz auf der Terrasse. Egal wo Du letztendlich hingehst, reservieren ist eine gute Idee. Wenn Du kannst, geh besser unter der Woche z. B. zum Brunch oder Lunch, dann bekommst Du am ehesten einen Platz.
Indigene Küche: Traditionell essen in Toronto
Toronto lebt die indigene Küche mit vielfältigen Rezepten der First Nations, Inuit und Métis. Sie sind geprägt von der engen Beziehung der indigenen Völker zu Land und Meer und von ihrer Wertschätzung saisonaler Zutaten. Dazu zählen Wildfleisch von Bisons und Elchen, Wurzelgemüse, Wildreis, Buchweizen, Ahornsirup und Beeren. Wer die indigene Küche in Toronto erleben will, findet einige sehr gute Restaurants.
Tea n Bannock: Seit 2012 serviert Tea n Bannock Gerichte, die die Kultur der Vergangenheit und der Gegenwart widerspiegeln. Wenn Du den Geschmack der First Nations kennenlernen möchtest, probiere Wildreis, Bison und traditionellen Bannock!
Wildcraft: Das Casual Dining Restaurant verwendet saisonale Zutaten aus der Region, darunter auch indigene Lebensmittel. Du findest es in der 425 King Street North.
NishDish: Tatsächlich wurde das NishDish wie viele andere Restaurants in Toronto ein Opfer der Pandemie. Die Inhaber arbeiten aber bereits am Comeback mit All-day Brunch und Co.
Stackt Market
Ursprünglich als temporärer Pop-up-Markt konzipiert, hat sich Stackt zu einer urbanen Legende entwickelt. Die Geschichte begann 2019, als der Container-Markt seine Tore öffnete und seitdem zu einem festen Bestandteil der Torontoer Kulturszene wurde. Die umgebauten Frachtcontainer beherbergen Vintage-Boutiquen ebenso wie moderne Kunst-Installationen, Bars und Restaurants. Regelmäßigen Events und Konzerte sorgen für ein ständig wechselndes Ambiente.
Wenn Du durch die Container-Stadt flanierst, wirst Du viele Foto-Spots entdecken. Beispielsweise unter den bunten Regenschirmen oder in einer der Chillout-Areas. Hinter dem Stackt Market streben die Wolkenkratzer in die Höhe. Du fühlst Dich wie in der Großstadt. Und gleichzeitig ist alles weit und mit dem Wind vom nahegelegenen Ontario-See ein bisschen wie am Meer.
CN Tower & Aquarium
Der CN Tower mitten in Downtown Toronto wurde 1976 eröffnet und ist mit 553 Metern eines der höchsten freistehenden Bauwerke der Welt. Tatsächlich war es bis 2007 sogar DAS höchste freistehenden Bauwerke der Welt. Wer zu Fuß hoch will, hat 1.776 Stufen vor sich. Oben erwartet Dich ein Restaurant mit Rundum-Aussicht. Allerdings war bei uns dort viel los und erinnerte eher an einen Imbiss. Der CN Tower ist übrigens abends bis 22 Uhr geöffnet. Du kannst hier also auch den Sonnenuntergang genießen.
Schau auf jeden Fall auch beim Glasboden eine Etage unterhalb der Aussichts-Plattform vorbei. Von dort schaust du durch den Boden 342 Meter in die Tiefe. Direkt neben dem CN Tower befindet sich das Ripley’s Aquarium of Canada. Hier siehst Du mehr als 20.000 exotische Meeres- und Süßwasser-Exemplare von mehr als 450 Arten. Darunter Haie, Meeresschildkröten oder Rochen.
Graffiti Alley
Selten habe ich so einen coolen Foto-Spot gesehen! Dabei wirkt die Graffiti Alley in Toronto auf den ersten Blick gar nicht spektakulär. Jede Menge Graffitis, okay. Ich bin selbst ja nicht gerade bewandert auf dem Gebiet und daher auch nicht direkt ergriffen von der Kunst. Die Gasse wirkte eher heruntergekommen. Verlassene Häuser, Mülltonnen stehen rum. Aber alles, was so rumsteht, konnte einem neuen Anstrich nicht entgehen. Auch keine Mülltonne und auch kein öffentliches Telefon, das wie bestellt und nicht abgeholt an der Wand hängt.
Je tiefer Du in diese lebendige Galerie im Freien eintauchst, desto cooler wirst Du sie finden. Mach auf jeden Fall Fotos mit Nemo, oder auf dem Vorsprung der alten Lagerhalle. Übrigens: Die Graffiti Alley ist so bekannt für ihre Geschichte der Straßenkunst, dass sie Künstler aus aller Welt anzieht. Eines der bemerkenswertesten Werke ist das Porträt des in Toronto geborenen Hip-Hop-Superstars Drake. Die Gasse dient auch als Schauplatz für Musikvideos, Fotoshootings und Filme. Und Stars wie Justin Bieber waren hier auch schon unterwegs.
Bata Shoe Museum & weitere Museen
Das Bata Shoe Museum in Toronto ist wirklich etwas für Carry Bradshaw und alle anderen Fashionistas und Schuh-Verrückte. Für mich? Naja geht so. Ich bin ja dafür bekannt, dass ich immer nur mit sportlichen Schuhen am Start bin. Absätze trage ich spätestens nicht mehr, seit ich einen Mann habe, der gerade mal einen Zentimeter größer als ich ist. Trotzdem war ich drin, im Bata Shoe Museum und hab sie bestaunt, die Sammlung von Schuhwerk aus aller Welt, aus verschiedensten Kulturen und Zeitaltern. Es gibt sogar eine Sammlung von Schuhen berühmter Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe und Elton John. Am besten aber hat mir die supercoole Fassade gefallen. Ist das Bild nicht hübsch?
Wer Lust auf weitere Museen in Toronto hat, wird hier fündig:
Royal Ontario Museum (ROM): Jede Menge Kunst, Kultur und Naturgeschichte. Das ROM ist eines der größten Museen in Nordamerika.
Art Gallery of Ontario (AGO): Renommiertes Kunstmuseum mit Werken von alten Meistern bis hin zu zeitgenössischen Künstlern. Wegen der Architektur drinnen auch beliebt bei Fotografen.
Ontario Science Centre: Museum für Wissenschaft und Technologie, das interaktive Ausstellungen und Experimente bietet.
Casa Loma
Das Casa Loma liegt schon ein gutes Stück vom Stadtzentrum von Toronto entfernt. Es ist aber auf jeden Fall eines der Must-sees, wenn du dort bist. Deshalb ist es auch ein Stopp der Hop-on-Hop-off-Bustour. Ich würde Dir empfehlen, die Bustour auf jeden Fall zu machen. Du hast mit dem Ticket 24 Stunden die Möglichkeit, auf den Sightseeing-Bus aufzuhüpfen. Wenn du also um 11 Uhr das Ticket kaufst, kannst Du z. B. am nächsten Morgen noch bis 11 Uhr damit unterwegs sein. Der Weg mit dem Bus hinauf zum Casa Loma ist auch ziemlich cool, er führt durch eine Gegend, wo früher die Reichen wohnten.
Und dann kommst Du am Casa Loma an, das erhöht mit perfekter Aussicht auf die Stadt liegt. Das Schloss wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Sir Henry Pellatt, einem kanadischen Industriellen, erbaut. Mit seiner beeindruckenden Architektur und prächtigen Gärten ist es ein Symbol für die Belle Époque. Casa Loma war einst eines der aufwendigsten Privathäuser Nordamerikas. Drinnen gibt es eine Audio-Tour. Besonders schön finde ich nicht nur die Räume, sondern auch die Terrasse mit der megaschönen Aussicht auf Toronto.
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Dieser Citytrip wurde unterstützt von Destination Ontario. Die Inhalte und meine persönliche Meinung, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden dadurch nicht beeinflusst.