Wanderungen

Die besten Wanderwege in den Dolomiten: Wandern im Rosengarten

Der Rosengarten ist das wohl schönste Bergmassiv in den Dolomiten. Hier findest Du Wanderwege in allen Schwierigkeitsgraden zwischen schroffen Gipfeln und mit magischen Ausblicken. Hier kommt meine dreitägige Wanderung im Rosengarten zum Nachmachen.

Von Judith Beck

Würde man das Rosengarten-Massiv mit der Musik vergleichen, wäre es wohl eine Mischung aus Gianna Nannini und Pirates of the Caribbean. Eine eigensinnige Rockröhre, kratzig und rau, aber irgendwie auch episch und mächtig. So steil die Wände turmgleich in den Himmel ragen, so bröckelig sind sie doch teilweise, filigran, fast zerbrechlich. Unzählige Geröllhalden zeugen davon.

Ich fühle mich hier oben ein bisschen der Welt entrückt. Sie liegt irgendwo da unten, mit ihren hübschen Dolomiten-Dörfern und all den Annehmlichkeiten von Pizza bis Sauna. Hier oben weht ein anderer Wind. Gleichzeitig gibt es genügend Hütten, die mehr anbieten, als Bergsteiger erwarten sollten. Viele Wanderwege sind leichter als gedacht, bergen kaum Schwierigkeiten. Zeit, sich aufzumachen, zu den bizarren Felsformationen, die sich bei Dämmerung ins rötlich-violette Gewandt hüllen und die Menschen ehrfürchtig staunen lassen.

Die wichtigsten Fakten

Anreise

Über den Brenner bis Neumarkt/Auer und weiter auf SS 48 ins Fassatal. Alternativ mit dem Zug und ab Trient oder Bozen per Bus ins Val di Fassa.

Reisezeit

Die beste Reisezeit ist von Mitte Juni bis Mitte September. Im Sommer bilden sich nachmittags oft Gewitter, daher besser früh losgehen!

Anspruch

Der Weg verlangt Trittsicherheit und Kondition. Technisch kaum schwierige Stellen. Für Erfahrene gibt es alternativ mehrere Klettersteige auf dem Weg.

Dreitägige Wanderung in den Dolomiten

1

Vom Karerpass zum Rifugio Stella Alpina im Gardeccia-Gebiet

Streckenlänge

10 Kilometer

Höhenmeter

↑ 540 m ↓ 390 m

Vom Karerpass (1.745 m) wandert man auf dem Weg Nr. 552 zur Paolina Hütte (2.125 m). Weiter auf dem Weg 539 zum Denkmal von Theodor Christomannos, der die „Dolomitenstraße: Bozen, Cortina, Toblach“ entworfen hat. Auf Weg 549 Richtung Baita Marino Pederiva. Von hier aus folgt man dem Weg Nr. 545 „Alta Via dei Fassani“ bis nach Ciampedie mit Ausblick auf das gesamte Vajolet-Tal. Von Ciampedie aus erreicht man Gardeccia über den Weg 540.

2

Vom Gardeccia-Gebiet ins Val di Dona

Streckenlänge

11 Kilometer

Höhenmeter

↑ 820 m ↓ 680 m

Von Gardeccia aus auf dem Weg Nr. 546 bis Vajolet-Hütte und Preuss-Hütte, mit Blick auf die legendären Vajolet-Türme und die Ostwand des Rosengartens. Optional: von hier aus kann man über den Weg Nr. 542 in etwa einer Stunde die Gartlhütte erreichen (anspruchsvollerer Weg), um die Südhänge der Vajolet-Türme zu sehen. Weitere 20 Minuten von der Hütte entfernt gelangt man zur Santnerpass-Hütte (2.734 m). Man kehrt auf derselben Strecke zur Vajolet- und Preuss-Hütte zurück. Nun geht man weiter in Richtung Norden auf dem Weg Nr. 584, der steiler bis zur Grasleitenpass-Hütte (2.597 m) führt. 

Von der Hütte steigt man auf dem Weg Nr. 584 bis zum Antermoia Pass (2.770 m) auf, um dann den Westhang des Catinaccio d’Antermoia zu umrunden. Von hier aus beginnt der Abstieg in das Valon von Antermoia bis zur Antermoia-Hütte (2.497 m). Man befindet sich hier im Herzen der Dolomiten des Fassatals mit einem herrlichen Blick auf die Westwand des Catinaccio d’Antermoia. Von der Antermoia-Hütte folgt man dem Weg 580 und später 577 ins Val di Dona und erreicht so die Dona-Hütte (2.100 m). Für den Abstecher insgesamt mindestens 2 Stunden mehr einplanen.

3

Vom Rifugio Dona zum Col Rodella Nähe Passo Sella

Streckenlänge

15 Kilometer

Höhenmeter

↑ 780 m ↓ 530 m

Von der Dona-Hütte zurück zur Hochebene (Weg Nr. 577 und 580). Von hier aus erreicht man den Ciaréjoles Pass (2.282 m) und biegt links ab auf den Weg Nr. 555, der ins Duron-Tal führt. Weiter folgt man den Weg Nr. 532 bis zum Duron-Pass (2.204 m). Auf Weg Nr. 594-4 entlang des Seiser Alm-Kamms bis zur Plattkoffelhütte. Von hier aus folgt man dem Weg Nr. 557-4 und dann Nr. 557, der gemütlich am Fuße der Grohmannspitze, der Innerkoflerspitze, des imposanten Langkofels und des Plattkofels entlangführt. Auf Weg Nr. 529 bis zum Col Rodella (2.484 m).

Was einpacken für die Dolomiten?

Für eine dreitägige Wanderung in den Dolomiten mit Hüttenübernachtungen ist sorgfältige Ausrüstung entscheidend. Beginne mit einem bequemen Rucksack für Deine Sachen. Wanderschuhe mit gutem Halt sind unerlässlich, ebenso wie wasserabweisende Kleidung in Schichten. Packe eine wetterfeste Jacke, wärmende Bekleidung für kühle Nächte und Sonnenschutz ein.

Für die Übernachtungen in den Hütten benötigst Du einen Hüttenschlafsack, ein kleines Handtuch und Hygieneartikel. Eine Stirnlampe sollte im Gepäck nie fehlen. Verpflegung wie Trockenfrüchte, Nüsse, Energieriegel und Instantmahlzeiten sind leicht und energiereich. Denke an ausreichend Wasser und eine Trinkflasche.

Navigationshilfen wie Karte, Kompass und GPS-Gerät sind unerlässlich. Ein Erste-Hilfe-Set und persönliche Medikamente gehören ebenfalls in den Rucksack. Wanderstöcke entlasten die Gelenke bei anspruchsvollem Terrain. Deine Kamera gehört natürlich auch ins Gepäck.

Bevor Du aufbrichst, informiere Dich über Wettervorhersagen und Öffnungszeiten der Hütten. Reserviere Hüttenplätze im Voraus. Leichtes Gepäck und gut gewählte Ausrüstung machen Deine Wanderung im Rosengarten zu einem unvergesslichen Erlebnis voller Natur und Abenteuer.

Ladinische Kultur erleben im Fassatal

Ladinisches Museum

Besuche das Ladinische Museum in Vigo di Fassa, um in die Kultur und Geschichte der Ladiner einzutauchen. Traditionelle Trachten, Handwerkskunst und lokale Bräuche.

Holzschnitzerei

Entdecke die faszinierende Kunst der Holzschnitzerei im „Museum Ladin Ursus ladinicus“ in San Cassiano, mit beeindruckenden Werken aus Jahrhunderten ladinischer Tradition.

In der Käserei

Geschmackserlebnis: Besuche lokale Käsereien und verkoste traditionelle Käsesorten wie „Puzzone di Moena“ – ein Muss für Feinschmecker und Käseliebhaber.

Restaurant-Tipps im Val di Fassa

Hauptsache Pizza

Die Pizzeria Daniel Zen in Vigo di Fassa bietet traditionelle italienische Gerichte, überzeugt aber vor allem mit ihren leckeren Pizzas.

Hochgenuss

Im eleganten Restaurant El Filò in Pozza di Fassa liegt das Augenmerk auf regionalen, authentischen Produkten.

Auf dem Bauernhof

In der Agritur El Mas in Moena gibt es Käse, Wurst und Gemüse aus eigener Produktion. Die urige Holzstube stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Werbehinweis
Diese Reise wurde unterstützt vom Tourismus Val di Fassa. Die Inhalte und meine persönliche Meinung, die ich in diesem Beitrag wiedergebe, wurden dadurch nicht beeinflusst.