Workation: Arbeit und Urlaub kombinieren

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Workation und Remote Work: Wie Du Arbeit und Urlaub kombinieren kannst

Work, work, what? Workation klingt nach viel Arbeit, aber genauso viel Vacation. Was sich anhört wie ein Widerspruch in sich, ist in vielen Betrieben schon gängige Praxis. Arbeit und Urlaub in einem – geht’s noch? Oder besser gesagt: Geht’s besser? Ich habe es ausprobiert und viele Vorteile, aber auch ein paar Nachteile entdeckt.

Was ist eine Workation?

Unglaublich aber wahr: Wikipedia kennt den Begriff Workation (noch) nicht. Auch wenn alle von Workation reden, nennt es Wikipedia Coworkation. Aber die folgende Definition ist dann doch mehr oder weniger dieselbe. Workation setzt sich zusammen aus Work und Vacation, also die Verbindung von Arbeit und Urlaub. „Der Neologismus bezeichnet die Verbindung von Arbeit und Urlaub an einem touristisch attraktiven Ort für einige Tage oder Wochen, entweder alleine oder zusammen mit Kollegen“, sagt Wikipedia. Gerade Selbständige und Arbeitnehmer, die hauptsächlich am Rechner arbeiten, kombinieren Arbeit und Urlaub. Sie müssen dazu nicht auf einem bestimmten Stuhl an einem bestimmten Ort sitzen. Also geht es vom Büro ins Homeoffice, ein paar Kilometer weiter auf eine Berghütte (mit Internet versteht sich) oder eben gleich nach Costa Rica. Work from Anywhere heißt das Motto. Ein neuer Zeitgeist, der beflügelt, inspiriert und aus Luftschlössern Realität werden lässt.

Wie plane ich eine erfolgreiche Workation?

Während einer Workation arbeitet man normalerweise tagsüber und hat in seiner Freizeit die Möglichkeit, die Umgebung zu erkunden oder Aktivitäten zu unternehmen. Dabei entdeckt man neue Wege, lebt für kurze Zeit ein anderes Leben. Nicht der gewöhnliche Spaziergang um den Block oder der direkte Weg ins nächste Café. Oder schlimmer. Von der Arbeit in den Supermarkt und danach vor den Fernseher. Workation macht Lust darauf, jeden Abend loszugehen, die unbekannte Umgebung zu entdecken. Vielleicht ein Spaziergang an der Promenade am Meer oder ein Ausflug in die nächste Kleinstadt. Die Tage sind gefüllt mit Arbeit – ja. Aber das Leben muss nicht immer aufs Wochenende verschoben werden oder auf den nächsten Urlaub, sondern kann direkt ins Abendprogramm integriert werden.

5 Tipps für Deine Workation

  1. Kläre die Regelungen Deines Arbeitgebers und Deines Workation-Landes zu Beginn Deiner Workation-Planung. Nicht jeder Arbeitgeber hat dieselben Möglichkeiten, das hängt auch von der Struktur und Auslandstätigkeit der Firma ab. Und auch andere Länder haben andere Sitten. Innerhalb Europas ist es pauschal gesagt einfacher als außerhalb.

  2. Erledige vor Deiner Abreise alles Bürokratische. Auch Dinge, die nichts mit der Workation zu tun haben! Denn postalische Bürokratie von Banken, Finanzamt und Co. bekommst Du im entfernten Inland und vor allem im Ausland nur schwer geregelt. Außerdem gewinnst Du so Zeit und machst an den Abenden einfach mal Urlaub =)

  3. Plane Deine Aufgaben in der Arbeit so, dass Du Dir für die Wochen auf Workation wirklich nur Arbeit vornimmst, die Du remote erledigen kannst. Tätigkeiten, die Präsenztermine erfordern, legst Du davor und direkt danach.

  4. Erfrage die Qualität des Internets in Deiner Workation-Unterkunft. Damit steht und fällt der Erfolg der Workation. Dabei muss ich sagen, dass das Internet in wenigen Ländern so schlecht ist wie in Deutschland …

  5. Setze Dir Ziele, was Du in Deiner Workation erreichen möchtest: sowohl welche Arbeitsaufgaben Du erledigen willst als auch welche Orte Du besichtigst oder wie viel Entspannung und Sonne Du Dir gönnst. Es wäre schade, wenn am Ende sowohl die Arbeit als auch der Urlaub zu kurz kommen. Und ohne Planung passiert das schneller als man denkt.

Wohin zur Workation? Für die meisten ist klar: Im Winter will ich auf Workation in den Süden! Ich bin da keine Ausnahme. Unsere Wohnung in Spanien kommt da gerade recht und ist ganz ehrlich ideal, um Arbeit und Urlaub zu verbinden. Letztendlich sind das Land und der Ort egal. Die Leitplanken sind die Gesetze und die musst Du mit Deinem Arbeitgeber besprechen. In einem Strandhaus bist Du vielleicht genauso gut aufgehoben wie in einer Berghütte oder in einer Stadtwohnung.

Wie finde ich eine Unterkunft für meine Workation?

Viele Unterkünfte bieten bereits explizit Workation an. Auf Airbnb und anderen Portalen findest du hübsche Ferienwohnungen, die ein Office haben und es sich perfekt arbeiten lässt. Aber auch ein Hotelzimmer kann durchaus geeignet sein, um mal eine Woche lang in die Workation abzuhauen und sich mittags einen leckeren Lunch oder einen Saunagang zu genehmigen. An dieser Stelle ein kleiner Einblick, wie meine Workation in Spanien aussah. I know, es macht neidisch. Auch mich selbst, wenn ich daran zurückdenke. Das Gute: Kannst Du auch haben! Schreib mir, falls Du daran interessiert bist, mal an der spanischen Ostküste zu arbeiten.

Wie bleibe ich während meiner Workation produktiv?

Tja, das ist tatsächlich die Krux an der ganzen Workation-Geschichte. Wenn es zu schön ist, ist man auch gerne schön abgelenkt und die Effizienz leidet. Muss nicht sein, kann aber sein. Viele sagen, dass sie im Homeoffice nicht arbeiten können, weil zu viel Ablenkung da ist. Wem es so geht, für den ist Workation vielleicht ein weiterer Schritt in die falsche Richtung. Man braucht schon ein gewisses Maß an intrinsischer Motivation, um selbst dann noch das Daily Business wegzuschuften oder sogar die Extrameile zu latschen, wenn draußen der Himmel zu blau, das Meer zu nah und der Swimming-Pool vor der Nase ist. Oder man reißt sich zusammen, setzt sich Ziele und zieht sie durch. Dann macht man halt während der Workation keine Überstunden, aber rockt die normalen 8 Stunden wie eh und je. Im Sinne von: Ich bin dann mal pünktlich weg. Aber ich hab was geschafft, Leute!

Wie lange darf eine Workation dauern?

Man könnte 1000 Gesetze und Regeln heranziehen, um am Ende zu KEINER Entscheidung zu kommen, wie lange eine Workation dauern darf. In Deutschland ist es so wie auch in vielen anderen Ländern: Es gibt Regeln für alles und nix und wer sich daran hält, kann genauso den Kürzeren ziehen wie derjenige, der sich nicht dran hält. Ich weiß, das ist jetzt keine primatolle Antwort auf den Punkt. Dazu müsste ich Anwalt sein. Andererseits: Auch ein Anwalt bringt die Dinge meist nicht auf den Punkt und sagt am Ende mit viel mehr Worten nicht mehr als ich. Aber eine wichtige Regel kann ich Dir mit auf den Weg geben: die Die sogenannte 183-Tage-Regelung. Die ist eigentlich für alle Arbeitnehmer wichtig, die einen deutschen Arbeitgeber haben und ein paar Wochen oder Monate auf Workation gehen wollen. Was sie aussagt: Wer weniger als 183 Tage in einem anderen Staat arbeitet und das Gehalt aus Deutschland von einem in Deutschland ansässigen Unternehmen erhält, zahlt auch in Deutschland seine Steuern. Das ist insofern wichtig, dass es keinen riesigen Bürokratie-Aufwand bedarf, um überhaupt im Ausland zu arbeiten. Die 183 Tage sind also definitiv eine harte Grenze. Es gibt noch ein paar mehr, aber die haben so viele Abhängigkeiten und Eventualitäten, dass ich Dich bitte, Dich in Deinem Einzelfall damit zu beschäftigen.

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